Thema: Finanztipps | Datum: 17.05.2019

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So bezahlt man rund um die Welt

Während in Deutschland das Bargeld als Zahlungsmittel ungeschlagen ist, zahlen die Einwohner in anderen Ländern mit mobilen Methoden wie Alipay, M-Pesa, Swisht oder Boleto Bancario. Ein Überblick über alle Erdteile.

Checkliste

  1. 1. Dänemark: Eine App als Standard

    Rund 85 Prozent der Dänen besitzen die „Dankort“, das ist die nationale Debitkarte. Wer die Karte nicht nutzt, bezahlt seinen Einkauf einfach mit dem Smartphone über eine Bezahl-App. Hierbei hat sich die App Mobile Pay durchgesetzt. Die Hälfte der Dänen hat sie auf ihrem Handy aktiviert. Mit diesem einfachen Transfersystem lassen sich Geldbeträge in Sekundenschnelle via Smartphone-App und Pin von Bankkonto zu Bankkonto schicken – ohne Kenntnis weiterer Daten des Empfängers. Mittlerweile ist Mobile Pay auch in Finnland Marktführer.

    Mobile Payment ist gerade in den skandinavischen Ländern auf dem Vormarsch © Robert Kneschke – Fotolia.com

  2. 2. Schweden: Das Bargeld verschwindet selbst in der Kirche

    Restaurants, kleinen Läden oder Bäckereien können selbst entscheiden, ob sie Bargeld annehmen. Vor allem die geringeren Handlingkosten und Sicherheitsaspekte lassen immer mehr skandinavische Händler vom Bargeld abrücken. Man bezahlt per Karte oder mit der App Swish. Selbst in die Klingelbeutel der schwedischen Kirchen werden kaum noch Scheine und Münzen gelegt, dafür gibt es jetzt „Kollektomaten“.

  3. 3. Brasilien: Zahlen mit Karte und in Raten

    Beliebtestes Zahlungsmittel ist die Kreditkarte. Bei drei von vier Transaktionen mit dem Plastikgeld handelt es sich um einen Ratenkauf. Eine Besonderheit ist der Boleto Bancario. Hier wird beim Kauf ein Zahlbeleg mit einem 47-stelligen Code generiert, gleichzeitig erhält der Verkäufer den Kaufpreis gutgeschrieben. Der ausgedruckte Boleto Bancario kann online bei einer Bank, einem Postamt oder beim Händler bezahlt werden. Doch auch Bezahlen per Smartphone wird beliebter:  Rund eine halbe Milliarde Euro wurde 2018 durch Mobile Payment-Transaktionen umgesetzt.

  4. 4. China: Ohne Smartphone geht (fast) nichts

    Die meisten Chinesen zahlen Rechnungen, Online-Einkäufe und den Imbiss am Kiosk mit dem Smartphone. Mehrere Hundert Millionen Einwohner der Volksrepublik benutzen Alipay  und WeChat. Alibaba, das Unternehmen hinter Alipay, ist der größte Online-Händler in China, während WeChat sich im Reich der Mitte als größte Kommunikationsplattform etabliert hat und im Prinzip mit WhatsApp zu vergleichen ist. Als E-Wallets funktionieren sie nahezu identisch, sind mit Taxi-Unternehmen, Reiseportalen, Restaurants und Mobilfunkfirmen per App verknüpft. Auch im Online-Handel bezahlen die Chinesen bevorzugt mit den Diensten, die ähnlich wie PayPal funktionieren.

  5. 5. Kenia: Mobiles Zahlen ohne Konto

    Gut die Hälfte der knapp 44 Millionen Einwohner nutzt als Zahlungsmittel seit vielen Jahren M-Pesa, einen Bezahldienst per Smartphone. Das ostafrikanische Land ist dabei nicht nur auf dem eigenen Kontinent Vorreiter in Sachen Mobile Payment. Bezahlt wird direkt von Smartphone zu Smartphone mit verschlüsselten SMS-Mitteilungen. Der besondere Vorteil: Es ist kein Bankkonto erforderlich, da das Guthaben ist mit der SIM-Karte verknüpft ist. So kann man mit M-Pesa problemlos das Taxi bezahlen, die Einkäufe auf dem Markt – oder auch Saatgut und Dünger, wenn man Landwirt ist.

  6. 6. Australien: Vorreiter beim mobilen Bezahlen

    In „Downunder“ wird seit Jahrzehnten gerne per Kreditkarte bezahlt, aber auch das Mobile Payment wird als Zahlungsmittel immer wichtiger. Das landesweite Transaktionsvolumen ist mittlerweile mit umgerechnet gut 1,4 Milliarden Euro mehr als doppelt so hoch wie in Deutschland, obwohl Australien nur ein Viertel der Einwohnerzahl hat. Beim kontaktlosen Zahlen per NFC-Technologie ist das Land ebenfalls Vorreiter. Die entsprechenden Apps verknüpfen Smartphone und Bankkonto miteinander. Auch drei Viertel der Transaktionen mit Visa- oder MasterCard erfolgen inzwischen kontaktlos.

  7. 7. USA: Kontaktlos Geschäfte machen

    Mit einem Transaktionsvolumen von umgerechnet weit über 70 Milliarden Euro kann den Amerikanern bei Mobile Payments weltweit niemand das Wasser reichen. Auch kontaktlose Zahlungsmittel werden immer wichtiger. Bereits Ende der 90er Jahre war es möglich, die Benzinrechnung oder das Essen im Fast-Food-Restaurant per Speedpass zu bezahlen, einem winzigen Gerät, das auf RFID-Funkchips basiert.  Eineinhalb Jahrzehnte später reichen Smartphone oder Kreditkarte, um kontaktlos Geschäfte zu machen: Begriffe wie Google Wallet, Apple Pay, Visa paywave und MasterCard contactless sind selbstverständlich im amerikanischen Alltag angekommen.

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