Thema: Verschiedenes | Datum: 05.07.2021

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„Den absoluten Schutz gibt es nicht“

Sicherheitschef Tim Wolters im Podcast zu Geldautomatensprengungen

Tatort Geldautomat: Die Täter kommen meist nachts, sie agieren schnell, sehr professionell und immer skrupelloser, wenn es darum geht, Bargeld aus Bankautomaten zu rauben. Was Banken unternehmen, um es den „Geld-Bombern“ möglichst schwer zu machen, darüber sprach die Redaktion von finanz-szene.de im Podcast-Interview mit unserem Sicherheitschef Tim Wolters.

Kaum ein Tag vergeht, an dem die Medien nicht über die Sprengung eines Geldautomaten irgendwo in Deutschland berichten. Nordrhein-Westfalen ist dabei besonders häufig betroffen – Tendenz leider steigend.

Meldungen von ersten Geldautomaten-Sprengungen stammen bereits aus den späten 1990er-Jahren – damals aus Italien. Gut ein Jahrzehnt später gelangten dann die Niederlande in den Fokus der immer besser organisierten Tätergruppen. Wiederum einige Jahre später verlagerten die Tätergruppen ihre Raubzüge zunehmend auf Deutschland. Seit 2015 hat sich die Bundesrepublik zu einem echten Hotspot in Sachen Automatensprengungen entwickelt.

Geldautomatensprengungen: Zahlen, Daten Fakten

Das vor wenigen Wochen veröffentlichte Lagebild „Angriffe auf Geldautomaten“ des Bundeskriminalamts spricht eine deutliche Sprache:

  • Im Vergleich zu 2019 stieg die Zahl der physischen Angriffe auf Geldautomaten im Jahr 2020 um knapp 30 Prozent auf 704 Fälle in Deutschland.
  • Davon entfielen 414 Fälle auf versuchte oder vollzogene Geldautomaten-Sprengungen (plus 19 Prozent), durchschnittlich also mehr als eine pro Tag.
  • Dabei erbeuteten die meist aus den Niederlanden agierenden Täter allein 2020 über 17 Millionen Euro, im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg von 12,5 Prozent.
  • Besonders erschreckend: Die BKA-Experten stellen in ihrem Lagebild einen „sprunghaften Anstieg von Sprengungen mit festen Explosivstoffen“ fest.

 

Hochprofessionelle Tätergruppen

„Wir haben es hier mit hochprofessionellen Tätergruppen zu tun, die sehr gut organisiert sind und die ihre Methoden stetig verfeinern“, weiß Tim Wolters zu berichten, seit mehr als neuneinhalb Jahren unser Head of Corporate Security and Business Continuity. Dabei schreckten die Täter auch nicht vor immer skrupelloseren Methoden wie dem Einsatz von Festsprengstoffen zurück und nähmen dabei auch massive Gebäudeschäden bis hin zu Gefährdungen von Anwohnern oder unbeteiligten Dritten in Kauf.

TARGOBANK Sicherheitschef im Podcast

In seiner Funktion beschäftigt sich Tim Wolters bereits seit Jahren mit dem grassierenden Phänomen der Automatensprengungen und steht dazu auch im regelmäßigen Austausch mit anderen Banken sowie mit den Ermittlungsbehörden. Jetzt stand er der Redaktion des Online-Mediums finanz-szene.de im Interview-Podcast als Experte zur Verfügung und gewährt den Hörerinnen und Hörern einen gleichsam erschreckenden wie spannenden Einblick in das Vorgehen der Täter auf der einen Seite und die Bemühungen der Banken auf der anderen Seite. Dabei lässt er jedoch keinen Zweifel daran, dass es bei allen Gegenmaßnahmen „den absoluten Schutz nicht gibt“.

Den Artikel und den Podcast finden Sie auf finanz-szene.de

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